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29.09.2023, 20:18 Uhr
Aufregung um die Senior:innenvertretung
Offenbar ist das Gendern ein neuer Aufreger für einen Teil unserer Gesellschaft

Auf dem Foto vom Plenum der Senior:innenvertretung im Dezember 2022 fehlen vier Personen. Es fehlen vier Frauen. Aber auch ohne die vier fehlenden Frauen sind die Seniorinnen in der Mehrheit. Bemerkenswert - oder? Ist das noch eine Seniorenvertretung? Die Frauen fordern mit Recht, wahrgenommen zu werden • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0

→Mehr dazu, warum die Senior:innenvertretung gendert

In den letzten Monaten gab es - zum Teil sehr heftige - Anfeindungen gegenüber der Seniorenvertretung. Weil sie sich Senior:innenvertretung nennt. Weil sie in ihrem Newsletter eher etwas aufmerksamer darauf achtet, dass gegendert wird. Es gab sogar Abmeldungen vom Newsletter der Senior:innenvertretung, weil dort gegendert wird.

Und die Senioren-Union der CDU teilt uns schriftlich mit:
"Die Senioren Union der CDU Deutschland und auch in Berlin hat unmissverständlich erklärt, dass wir in der deutschen Sprache die Formulierungen für männlich und weiblich für ausreichend und verständlich halten."

Mmmhh?! - Was soll uns das sagen?

Ein Leser des Newsletters der Senior:innenvertretung teilt uns mit, er habe nach Gesetz, wie er betont, eine Seniorenvertretung gewählt und keine gegenderte Organisation wie die Senior:innenvertretung. Das mag schon stimmen. Bemerkenswert ist aber, dass bei der letzten Wahl der Vertretung der älteren Menschen in Tempelhof-Schöneberg drei "Jungs" nicht wiedergewählt wurden und sie samt und sonders durch Frauen ersetzt wurden. Und die zu den 17 möglichen fehlenden Mitglieder der Senior:innenvertretung wurden ebenfalls durch Frauen aufgefüllt. - Da kann Mann schon einmal drüber nachdenken.

Allerdings ist die Vertretung der Seniorinnen (selbstverständlich sind die Männer mitgemeint, ließe sich augenzwinkernd sagen)  schon vor der letzten Wahl übereingekommen, die Beachtung sowohl des weiblichen Geschlechts wie auch solcher Menschen, die sich weder dem einen wie dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen, etwas ernster zu nehmen.

Ob sich das Ernstnehmen in einem Gender*sternchen zeigt oder einem Gender_Unterstrich oder einem Gender:Doppelpunkt, darüber waren wir uns anfangs nicht im Klaren und auch noch nicht einig. So wahnsinnig wichtig ist die Entscheidung zwischen diesen Alternativen auch nicht wirklich. Uns hat letztlich die Argumentation überzeugt, dass die Vorleseprogramme im Internet den Doppelpunkt als Pause interpretieren. Das war genau das, was wir auch für unseren elektronischen Newsletter wollten: Eine Mini-Pause zum Nachdenken, dass es nicht bloß um männliche Senioren geht und das alle älteren Menschen angesprochen werden.

Übrigens gibt es bei uns keine Gender-Polizei, auch keine Genderordnungshüter:in und niemanden, der das Thema übergewichtig auflädt. Schon gar nicht in der mündliche Rede. Nur - im Schriftlichen, zum Beispiel beim Newsletter und auf unseren Internetseiten fällt es uns leichter, darauf zu achten, was wir da so schreiben.

Wir fühlen uns wohl dabei, dass wir die Senior:innenvertretung gendern. Die Mehrheit der älteren Menschen über 60 Jahre ist schließlich weiblich, das sollte man auch lesen und hören können.

Von den älteren Einwohner:innen im Bezirk mit über 60 Lebensjahren sind mehr als 55 % Frauen. Viele von ihnen erkennen sich im sogenannten generischen Maskulinum als Rentner oder Senior nicht wieder. Der Respekt gebietet, sie ernst zu nehmen • SV Tempelhof-Schöneberg

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg weist insbesondere mit dem Norden Schönebergs noch ein besonderes Quartier auf, in dem deutlich wird, dass es über die Unterscheidung zwischen Frauen und Männern noch Menschen gibt, die sich nicht so einfach unter die Kategorien von männlich und weiblich einordnen lassen wollen. Und die sich entsprechend schon gar nicht im generischen Maskulinum wiederfinden.

Aus diesen Gründen bevorzugen einige Teile der Bezirksverwaltung den Gender-Unterstrich. →Was bedeutet dieser Unterstrich (Gender-Gap)?

Der Newsletter der SV informiert regelmäßig über unsere Arbeit im Bezirk. Weitere wichtige Links dieser Seite:

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Gesetzentwurf auf Initiative von LSV und LSBB →"Gutes Leben im Alter"

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PeeForFree - das Berliner Toilettenbündnis
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Kann man so machen - ist aber … . Ein klassischer Fall für Ordnungsamt-Online: Foto machen und Ort melden.
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Video der Seniorenvertretung: Für ein selbstbestimmtes Leben im Alter

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Seniorenvertretung im Land Berlin: Landesseniorenvertretung (LSV) und  Landesseniorenbeirat (LSBB) →Ü60.berlin
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