Der statistische Effekt von unterschiedlichen Basisjahren und die Besonderheiten von geburtenstarken Vorkriegsjahrgängen und geburtenschwachen Kriegsjahrgängen führen nach der rasanten Zunahme der 80+ in den letzten 10 Jahren zu einem Plateau. Erst um 2040 werden die Babyboomer über 80. (aus dem Schreiben von Senator Geisel)
Der Berliner Senat hat Ende des Jahres 2022 eine Bevölkerungsprognose veröffentlicht, die die SV sehr erstaunt hat. In einer Prognose von 2019 war noch von einer Zunahme der 80+ von über 16% die Rede, nun sollten es bis 2040 plötzlich nur noch 3,5% sein. Was war da passiert?
Die SV fragte beim Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel nach und der hat nun geantwortet →Anwort-pdf.
In den letzten 10 Jahren hat sich die Anzahl von Ü80 in Berlin von etwa 140.000 auf über 240.000 nahezu verdoppelt. Da hat sich die älter werdende Gesellschaft insbesondere auch in der Anzahl der Hochbetagten niedergeschlagen.
In den nächsten Jahren wird es allerdings einen besonderen Effekt geben, der dazu führt, dass die Ü80 erst wieder um 2040, dann aber erheblich, zunehmen werden. Es ist das Zusammentreffen der geburtenstarken Jahrgänge vor dem 2. Weltkrieg, die um 2020 80 Jahre alt geworden sind, mit den geburtenschwachen Kriegs- und Nachkriegsjahrgängen, die nun erst 80 Jahre alt werden. Mit den 80 Jahren überschreiten sie jeweils das durchschnittliche Lebensalter und die Sterberaten werden höher.
Das führt dazu, dass in den nächsten Jahren relativ viele aus den geburtenstarken Jahrgängen sterben, aber relativ wenig aus den geburtenschwachen Jahrgängen nachfolgen. Das Ergebnis ist das Plateau bei den 80jährigen, das nun einige Jahre anhalten wird, bis um 2040 die Babyboomer 80 werden und dann zu einem nochmaligen rasanten Wachstum der Ü80 führen werden.
Es wäre schön gewesen, wenn mit der Veröffentlichung der Bevölkerungsprognose gleich bei der Veröffentlichung Aufklärung über diese Besonderheit gegeben worden wäre. Und nicht der Eindruck vermittelt worden wäre, das mit den Ü80 haben wir im Griff.
Das Gegenteil ist der Fall: Die Folgen des rasanten Wachstums der letzten 10 Jahre haben nämlich vor allem die pflegenden anhörigen Frauen im häuslichen Bereich aufgefangen. Berlin hat wenig getan für ihre Unterstützung und Entlastung getan. Behindertengerechter Wohnraum? Fehlanzeige. Wohnungstausch? Steckt in den Kinderschuhen. Es gibt ein zunehmendes Problem älterer vereinsamter und verarmter Frauen. Die beispielhafte Aufzählung lässt sich beliebig fortführen … Die Hochbetagten in der städtischen Gesellschaft sind weiterhin eine große kommunale Aufgabe.
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