Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ist bemüht, die Schulwegsicherheit zu erhöhen. Besonders auf Wegen zu den Schulen werden die Gehwegquerungen umgebaut und neugestaltet. Manchmal wird einfach nur Farbe in die Hand genommen und das kann schon Wunder bewirken.
Nur warum bleiben die Gehwegpoller stehen? …
Auf dem Foto ist die Friedenauer Stubenrauchstraße Ecke Schalbacher Straße zu sehen. Um die Querung der Straße zu erleichtern und Sichtbeziehungen nicht durch Eckenparker zu verdecken, wurden Querungsstellen aufgemalt und neue Straßenpoller gesetzt, damit parkende PKW nicht wieder alles verdecken.
Aber warum bitte schön bleiben die Gehwegpoller stehen? Die SV kennt im Bezirk viele solcher Stellen und tritt schon seit Langem dafür ein, dass behindernde Gehwegpoller abgebaut werden. Oft sind sie kein Schutz, sondern nur ein Hindernis für Zufußgehende. Wenige Meter von der genannten Ecke entfernt behindern in der Stubenrauchstraße zwei "optimal" mitten in der Gehwegbahn positionierte Poller jeden Rollator und jeden Rollstuhl. Für Sehbehinderte sind die kontrastarmen Poller nicht sichtbar.
Die Gehwegpoller sind optimal gegen die Zufußgehenden positioniert. • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0
Gehwegpoller sind ein Relikt der Verkehrspolitik der 1980er Jahre. Die autogerechte Stadt nahm hin, dass alle so parkten, wie es ihnen passte. Verkehrsverstöße dabei wurden kaum geahndet. Die allerschlimmsten Auswüchse versuchte man mit baulichen Maßnahmen - eben den Pollern - zu verhindern. Die wurden aber oft so angebracht, dass sie den Fußverkehr optimal behindern. Man glaubte, dass sei ein Schutz für die Zufußgehenden.
Leider hat sich die Polleritis tief in die Köpfe eingefressen. Und deshalb scheint heute auch niemand auf die Idee zu kommen, behindernde Gehwegpoller zumindest dann abzubauen, wenn tatsächliche schützende Straßenpoller aufgestellt werden.
Auch die Einmündung der Mainauer Straße in den Südwestkorso wurde umgestaltet. Das Ergebnis der Polleritis ist das Gleiche.
Umgestaltete Einmündung der Mainer Straße in den Südwestkorso • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0
Umgestaltete Einmündung der Mainer Straße in den Südwestkorso • SV Tempelhof-Schöneberg, CC BY-SA 4.0
Dabei waren wir im Bezirk schon einmal weiter. Auf Grund der Initiative der Senior:innenvertretung wurden ab 2019 eine Reihe von Gehwegpollern abgebaut.
Flyer der Seniorenvertretung von 2019 →pdf
Die Initiative der SV fand auch Aufnahme im Bezirklichen Inklusionskonzept vom Dezember 2019. Dort heißt es auf Seite 97:
"Darüber hinaus werden vom Fachbereich Straßen bei laufenden Gehwegmaßnahmen Poller darauf hin überprüft, auf: Ausreichend farblich kontrastierende Markierung, Einhaltung des Mindestabstands zwischen zwei Pollern und Sinnhaftigkeit des Stadtortes. Falls erforderlich, werden Nachbesserungen vorgenommen bzw. Poller entfernt."
Leider haben Personalknappheit und zahlreiche Abgänge im Fachbereich Straße und Verkehr dazu geführt, dass die Poller-Initiative der SV sowie die Selbstverpflichtung der Verwaltung in Vergessenheit geraten ist. Zeit sie wieder hervorzukramen.
Hier ein älteres Video aus der rbb-Abendschau:
Zuguterletzt noch ein →Buchtipp zum Thema:
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